Schrittweise zur Smart City: Aarau setzt auf digitale Transformation
Die Aargauer Kantonshauptstadt Aarau und unsere Digitalspezialisten haben gemeinsam einen Weg entwickelt, wie mit der BSI Customer Suite die Transformation zu einer inklusiven Smart City für alle Einwohnerinnen und Einwohner erfolgreich gemeistert werden kann: mit einer klaren Vision im Vorfeld. Und einer Umsetzungsstrategie, die iterative und hybride Aspekte im Fokus hat.
Unsere Stadt wird Schritt für Schritt zu einer Smart City – nicht durch grosse unerreichbare Projekte, sondern durch agile, iterative Fortschritte. Jede digitale Verbesserung ist wie ein Pflasterstein auf diesem Weg. Und das Schönste daran ist, dass jeder selbst einen Stein legen kann.
Fabian Hug, ehemaliger Projektleiter für Digitale Transformation, Stadt Aarau
Herausforderung
Was macht eine Stadt eigentlich zur Smart City? Eine zusammenfassende Antwort lautet: Wenn die Lebensqualität ihrer Bewohnerinnen und Bewohner in sozialer, ökonomischer und auch ökologischer Hinsicht maximiert und der Ressourcenverbrauch gleichzeitig minimiert wurde. Dass dafür Themen wie die Digitalisierung und Vernetzung von Informations- und Kommunikationssystemen eine zentrale Rolle spielen, liegt auf der Hand.
Denn nur mit innovativer Technologie und ganzheitlichen Entwicklungskonzepten lassen sich Prozesse in der Organisation und Verwaltung einer Stadt effizienter, sozialer und gleichzeitig ressourcenschonend gestalten. Wichtige Erfolgsfaktoren sind hierbei eine weitreichende Vernetzung, umfassende und aussagekräftige Daten sowie der intensive Informationsaustausch und eine transparente Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Anspruchsgruppen. Nur so können vorhandene Potenziale ausgeschöpft und die schnelle Skalierung von Smart-City-Projekten möglich gemacht werden.
Aber wie kann eine Stadt «smart» werden, wenn es gilt, Tradition und Digitalisierung in Einklang zu bringen?
Bis zur erfolgreichen Einführung der BSI Customer Suite fand der Austausch zwischen den Bürgern der Stadt Aarau und der Verwaltung überwiegend analog statt und war von manuellen Prozessen geprägt. Auf einer kantonsübergreifenden Plattform, dem Smart Service Portal, waren einige Verwaltungsangebote zwar erfolgreich digitalisiert worden. Für viele Dienstleitungen mussten die Aarauer dennoch persönlich im Stadtbüro oder an anderen städtischen Anlaufstellen vorstellig werden.
Gleichzeitig bestand die Möglichkeit, per E-Mail oder Telefon mit der Verwaltung in Kontakt zu treten. Gesamthaft betrachtet war dies ein sehr zeitaufwändiger, fehleranfälliger und ineffizienter Prozess. Insbesondere die Verwaltung von Anmeldungen und Anfragen über manuell gepflegte Excel-Listen bedeutete einen erheblichen Arbeitsaufwand, da es an effizienten Methoden zur Bearbeitung von Adress- und Kontaktdaten, zur Automatisierung von Interaktionen und zum internen Datenaustausch mangelte.
Die Stadt Aarau erkennt jedoch, dass eine vollständig digitale Abwicklung aller Verwaltungs-dienstleistungen nicht immer möglich oder wünschenswert ist. Persönliche Besuche im Stadtbüro würden auch zukünftig für bestimmte Anliegen erforderlich sein, um eine direkte, menschliche Interaktion zu ermöglichen, die durch digitale Mittel nicht vollständig ersetzt werden kann. Daher strebte die Stadt bereits in einer frühen Planungsphase eine hybride Lösung an, die das Beste aus beiden Welten vereint: die Effizienz und Bequemlichkeit digitaler Prozesse, ergänzt durch die persönliche Betreuung und Beratung vor Ort, wenn diese benötigt wird. Mit dieser ausgewogenen Mischung aus digitalen und persönlichen Dienstleistungen sollten die Bedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger umfassend berücksichtigt und eine hohe Zufriedenheit mit den städtischen Dienstleistungen gewährleistet werden.
Für das zukünftige Customer Relationship Management (CRM) konnte die Stadt Aarau weitere Ziele definieren: Es sollten nicht nur bestehende Probleme gelöst und Risiken eliminiert werden, sondern mit Einführung einer CRM-Lösung der vernetzte Austausch über verschiedene Kontaktkanäle wie E-Mail, Website oder SMS effizient gestaltet und gebündelt werden. Gleichzeitig musste das System fähig sein, mit den individuellen Use Cases der Stadt flexibel «mitzuwachsen». Denn die Projektverantwortlichen der Stadtverwaltung hatten im Vorfeld der Ausschreibung ebenfalls realisiert, dass die digitale Transformation der städtischen Einrichtungen nicht im Rahmen eines einzigen Grossprojekts umgesetzt werden kann, sondern mittels einzelner, leicht aufzubauender Use Cases als iterativer Prozess gestaltet werden muss.
Der iterative Prozess ist eines der wertvollsten Werkzeuge, um konstant vorwärtszukommen – selbst, wenn im Hintergrund noch nicht alles perfekt funktioniert.
Robert ist einer der führenden Pioniere in der Schweiz im datengetriebenen Marketing. Seit über 20 Jahren ist er in verschiedenen Funktionen im Bereich Direktmarketing tätig und doziert an diversen Hochschulen zu den Themen datengetriebenes und digitales Marketing. Seit 2015 ist Robert bei gateB für die Geschäftsentwicklung des Bereichs Intelligent Customer Engagement verantwortlich. Er unterstützt dabei Unternehmen mittels Daten und datenbasierter Methoden, ihre Kundenbeziehungen intelligenter und effizienter zu gestalten, um so einerseits das Kundenerlebnis sowie andererseits die Profitabilität der Unternehmen zu erhöhen.
Die BSI Customer Suite erwies sich im Rahmen der Ausschreibung für ein CRM-System als beste Lösung für die Stadt Aarau. BSI konnte dabei nicht nur mit hoher Skalierbarkeit und vielfältigen Schnittstellen punkten, sondern auch mit der Datenhaltung in der Schweiz, was für die Stadtverantwortlichen neben der örtlichen Nähe zum Unternehmen ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium darstellte.
Vor der eigentlichen Einführung der BSI Customer Suite führte die Stadt gemeinsam uns ein Assessment durch, in dem geklärt wurde, welche Datensätze in der Verwaltung der Stadt Aarau bereits vorhanden sind und wie diese an unterschiedlichen Orten gespeichert werden. Dabei zeigte sich schnell, dass das Zusammenführen aller Daten mit hohem Aufwand und Zeitbedarf verbunden sein würde. Dies führte zur Entscheidung, die Datenbasis des BSI CRM schrittweise mithilfe von Use Cases aufzubauen, um so mit wachsendem Datenbestand die für weitere Prozesse nützliche 360°-Sicht auf die Bürgerinnen und Bürger zu erhalten.
Die einzelnen Use Cases wurden zudem, wann immer möglich und sinnvoll, hybrid umgesetzt: Neben den digitalen Touchpoints wurden analoge Aspekte berücksichtigt, um den Wandel zur digitalen Smart City fliessend zu gestalten und technisch gering affine Bevölkerungsgruppen nicht auszuschliessen.
Folgende Use Cases stehen bereits für die gelungene Prozessausführung:
Use Case 1: Maienzug
Der Maienzug ist ein traditionelles Kinder- und Jugendfest in Aarau, mit dem jedes Jahr Anfang Juli das Ende des Schuljahres eingeläutet wird. Der über 400-jährige Brauch entwickelte sich über die Jahre hinweg zu einem grossen Volksfest, an dessen Bankett mittlerweile rund 3000 Personen teilnehmen.
Die Digitalisierung der Einladungsverarbeitung für den Maienzug war ein wichtiger erster Schritt, um Tradition mit Technik zu verknüpfen: Innerhalb von nur zwei Monaten konnte der vormals analoge Ticketverkauf im Stadtbüro auf digitale Tickets mit QR-Code umgestellt werden. Das Projektteam setzte dies mit sechs BSI Workflows, elf Landingpages, Umfragen und internen Newslettern in der BSI Customer Suite erfolgreich um: Mehr als 2600 digitale Tickets fanden ihre Käuferinnen und Käufer. Gleichzeitig konnten mit diesem Use Case erste Datensätze in das CRM integriert werden.
Use Case 2: Grüngutabo
Vor der Einführung der BSI Customer Suite mussten Aarauer Bürger jährlich eine Grüngutvignette an einem Behördenschalter kaufen und zuhause auf ihre Container kleben, damit diese von der städtischen Abfuhr in regelmässigen Zyklen geleert wurden.
Mit der Digitalisierung dieses Prozesses können die Aarauerinnen und Aarauer seit 2023 im Internet ein Grüngut-Abo für unterschiedliche Containergrössen lösen, das sich auf Wunsch von Jahr zu Jahr automatisch verlängert und optional via Online-Bezahllösung beglichen werden kann. Ein wichtiger Bestandteil ist ein Datenerkennungs-Chip, der die bisherige Grüngutvignette ersetzt und eine eindeutige Zuordnung der Container zu ihren Besitzern ermöglicht. Mehr noch: Mit der Integration der Chip-Daten in das BSI CX kann sichergestellt werden, dass ein einheitlicher Datenbestand vorliegt.
Mit diesem Use Case wurden neben der Vereinfachung für die Bürger die Bestelleingänge und der gesamte Debitorenprozess in der Verwaltung massgeblich effizienter gestaltet.
Use Case 3: Stadtidee
Die Stadtidee ist ein Testlauf für ein partizipatives Budget in Aarau. Bei einem partizipativen Budget entscheidet die Bevölkerung, wie ein Teil der öffentlichen Gelder ausgegeben wird. Dafür können Ideen eingereicht und über diese abgestimmt werden. Die Stadt Aarau stellt der Bevölkerung 50 000 Franken zur Verfügung, über deren Einsatz sie selbst entscheiden kann.
Für die Umsetzung in BSI CX entwickelte das Projektteam eine Story zur Erhebung der Bürgerdaten und zur Prüfung der Stimmberechtigung. Die so gewonnenen Daten dienen auch der Forschung, denn die Stadtidee ist Teil des Nationalen Forschungsprogramms «Digitale Transformation» (NFP77), in dem untersucht wird, inwiefern die Zufriedenheit und das gesellschaftliche Zusammenleben in der Stadt von verschiedenen Abstimmungsmechanismen beeinflusst werden.
Die Skalierbarkeit und flexible Anwendbarkeit der BSI Customer Suite ermöglichen den verschiedenen Abteilungen innerhalb der Stadt Aarau nicht nur eine Effizienzsteigerung, sondern auch einen inspirierenden Austausch bewährter Praktiken.
Robert ist einer der führenden Pioniere in der Schweiz im datengetriebenen Marketing. Seit über 20 Jahren ist er in verschiedenen Funktionen im Bereich Direktmarketing tätig und doziert an diversen Hochschulen zu den Themen datengetriebenes und digitales Marketing. Seit 2015 ist Robert bei gateB für die Geschäftsentwicklung des Bereichs Intelligent Customer Engagement verantwortlich. Er unterstützt dabei Unternehmen mittels Daten und datenbasierter Methoden, ihre Kundenbeziehungen intelligenter und effizienter zu gestalten, um so einerseits das Kundenerlebnis sowie andererseits die Profitabilität der Unternehmen zu erhöhen.
Mit der Einführung der BSI Customer Suite konnten in der Verwaltung der Stadt Aarau Prozesse erstmals vollständig digitalisiert werden. Für die Bürgerinnen und Bürger wurden zeitgemässe und benutzerfreundliche Dienstleistungen geschaffen, die von Beginn an positiv aufgenommen wurden und bis dato rege genutzt werden.
Ihre hohe Anwendungsbreite und die konfigurative, einfache Umsetzbarkeit von Projekten machen die BSI Customer Suite dabei zu einem Werkzeug, mit dem Neuerungen effizient geplant und eingeführt werden können. Dabei werden bereichsübergreifend nicht nur Daten und Informationen, sondern auch bewährte Praktiken ausgetauscht, die eine motivierende Inspiration für die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Aarau sind. Durch die Verwendung von Low-Code- und No-Code-Lösungen können Anpassungen und Erweiterungen zudem ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse vorgenommen werden. So können auch Mitarbeitende ohne umfangreiches IT-Wissen am Gestaltungsprozess teilnehmen und eigenständig Prozesse in Gang bringen.
Fabian Hug
Ehemaliger Projektleiter Digital Transformation der Stadt Aarau
Unsere Mitarbeitenden konnten wir gezielt abholen, da fachliche Anforderungen nun einfach selbst umgesetzt werden können. Dieser Wandel ermöglicht eine flexible Anpassung an Veränderungen und stärkt die Selbstständigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bezug auf digitale Prozesse.
Digital Transformation
Fabian Hug
Ehemaliger Projektleiter Digital Transformation der Stadt Aarau
Durch die Integration zusätzlicher Use Cases plant Aarau, die intelligente Vernetzung von Daten und Prozessen zu vertiefen und die Digitalisierung auf weitere Bereiche auszuweiten. So könnte die Einführung einer Online-Friedhofsverwaltung Angehörige dabei unterstützen, in der herausfordernden Zeit des Abschiednehmens und der Trauer administrative Aufgaben vereinfacht auszuführen. Hierzu könnte die Umsetzung einer diskreten Anmeldemöglichkeit für Kremationen und die Auswahl der letzten Ruhestädte von Familienangehörigen anhand einer übersichtlichen Darstellung der Grabstandorte auf dem städtischen Friedhof gehören. Mit einem weiteren Use Case sollen Informationen und Ressourcen der Stadtbibliothek über das Web öffentlich einsehbar gemacht werden. Mit diesem Projekt unterstreicht die Stadt Aarau ihren Anspruch, Bildung und Wissen durch den Einsatz moderner Technologien zu fördern und der gesamten Bevölkerung zugänglich zu machen.
Mit Blick auf die Zugänglichkeit zu Daten und Informationen soll die BSI Customer Suite künftig zu einem modernen Verwaltungsinstrument für unterschiedlichste Anwendungen entwickelt werden. Dabei werden nicht nur die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung schnell und umfassend auf relevante Daten und Bürgerinformationen zugreifen können, sondern auch die Bürger selbst: Mit einem DSGVO-konformen Webportal möchte die Stadt Aarau eine personalisierte Anlaufstelle für die Bedürfnisse der Bürger schaffen, bei der neben der Datensicherheit die Nutzerfreundlichkeit und Convenience im Vordergrund stehen – und der Gedanke mitschwingt, Aarau Schritt für Schritt zur Smart City zu entwickeln.
Der Prozess «Grüngutabo» konnte bereits im zweiten Jahr durch geringeren Verwaltungsaufwand und schnellere Bestellmöglichkeiten um 40 % effizienter gemacht werden.
Die Effizienz des Prozesses «Maienzug» wurde insgesamt um mehr als 25 % gesteigert: Der Gesamtaufwand für Bereitstellung und Kauf von Tickets konnte spürbar verringert werden.
Dank verbesserter Zielgruppenansprache erzeugte der Mailversand «Kulturapéro» eine 35 % höhere Response Rate.
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