Zur CIM-Studie
Bevor diese Erkenntnis als das Ergebnis einer isolierten Studie abgestempelt wird, sei erwähnt: Für diese Untersuchung hat das CIM mehr als 7000 Personen befragt. Die Studienteilnehmer:innen wurden anhand von Fragen, die nach Fachgebiet und Schwierigkeitsgrad gewichtet waren, auf ihre digitalen Kompetenzen getestet. Darüber hinaus prüfte das CIM die Fragen vor der Umsetzung mit einer Gruppe von Unternehmen, um sicherzustellen, dass sie die Kompetenz des Einzelnen auch präzise messen.
Zur weiteren Validierung der Antworten wurden die Ergebnisse mit Branchendaten Dritter abgeglichen und manuell überprüft. Es handelt sich also keineswegs um eine unbedeutende Studie mit kleiner Stichprobe. Vielmehr bieten die Ergebnisse einen guten Einblick in den Status quo der Marketingbranche: Besonders positiv sind die Aussichten nicht, zumindest im Hinblick auf die digitalen Fähigkeiten.
Rückgang der Qualifikationen in verschiedenen Bereichen
Die jüngste CIM-Benchmarking-Studie zu digitalen Kompetenzen hat ergeben, dass die Qualifikationen auf fast allen Karrierestufen und in fast allen Branchen abgenommen haben. Die größten Rückgänge gab es in den folgenden Bereichen (die für die meisten Vermarkter:innen entscheidend sein dürften):
- Analytics und Daten: Rückgang um 6 %
- Content Marketing: Rückgang um 4 %
- Social Media: Rückgang um 2 %
Wachstum wurde nur im allgemeinen Marketing beobachtet, wo das CIM eine Verbesserung um 7 % gemessen hat. Dies führt das Institut vor allem darauf zurück, dass beurlaubte Arbeitnehmer:innen die Ausfallzeit zur beruflichen Weiterentwicklung nutzten.
Das Problem: Im Marketing werden allgemeine Fähigkeiten in Zukunft wohl in den Hintergrund rücken. Wahrscheinlicher ist hingegen, dass die Top-Mitarbeiter:innen über spezifische digitale Skills verfügen.
Arbeitgeber sollten ihre Teams dabei unterstützen, jene Fähigkeiten zu verbessern, die für ihre Ziele, Prozesse und Aufgaben erforderlich sind.
Was Arbeitgeber tun können, um den Kurs zu korrigieren
Wenn sich Marketingverantwortliche auf nur einen Bereich konzentrieren müssten, um diese Qualifikationslücke zu schließen, dann sollte es Enablement und Support sein. Ein überforderter Mitarbeiter ohne die nötigen Tools hat keine Zeit – geschweige denn Energie –, um seine Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Die gute Nachricht: Da die meisten Unternehmen bereits mit soliden MarTech-Stacks arbeiten, haben die Marketingteams die notwendigen technologischen Lösungen bereits zur Hand. Sie müssen lediglich geschult werden, um diese Tools auch richtig nutzen zu können.
Planen Sie Schulungen ein, damit Ihre Marketingteams wissen, wie sie die vorhandenen Tools optimal einsetzen. Eine weitere Möglichkeit ist die Erstellung von Best-Practice-Leitfäden für die einzelnen Komponenten Ihres MarTech-Systems. Durch diese unterstützenden Maßnahmen steigern Sie direkt die digitale Kompetenz Ihres Teams. Gleichzeitig ermöglichen Sie weiteres Wachstum. Wenn Ihr Team weiß, wie es die Tools richtig verwendet, kann es seine Prozesse effizienter gestalten und optimieren. Das setzt wiederum Zeit und geistige Energie für persönliches Wachstum frei.
Prüfen Sie in diesem Zusammenhang, wie Ihr Unternehmen die Weiterbildung von Mitarbeiter:innen unterstützt. Im Idealfall bieten Sie Ihren Mitarbeiter:innen während der Arbeitszeit sowohl Zeitslots für die berufliche Weiterentwicklung als auch die Finanzierung von Kursen oder Seminaren.