Die Technik ist womöglich nicht das Problem
Vielleicht liebäugeln Sie mit einem neuen Tool, weil Ihre derzeitige Lösung nicht alle Anforderungen erfüllt. Vor dem Umstieg sollten Sie jedoch prüfen, ob das Problem wirklich im Tool selbst begründet ist.
Was wir bei Marketingorganisation häufig beobachten: Die Teams sind mit der vorhandenen Technologie unzufrieden, dabei ist in der Regel nicht die Technologie das Problem, sondern die Kombination aus drei Faktoren:
- schlechte Implementierung
- mangelhafte oder fehlende Integration
- keine Prozesse rund um die Technologie
Bevor Sie eine Software aufgeben, sollten Sie das zugehörige Supportsystem prüfen. Fakt ist: Die Einführung einer neuen Lösung ändert nichts an einer mangelhaften Implementierung, Integration, Befähigung oder Supportleistung.
Jede Marketing-Lösung – ob vorhanden oder neu – braucht einen ausgefeilten Prozess zur Nutzung, sowohl als eigenständiges Tool als auch als Komponente Ihres MarTech-Stacks.
Machen Sie die Integration zur Priorität Nr. 1
Laut der oben erwähnten Umfrage zum Austausch von Marketingtechnologien haben nur 8 % der Befragten den Wechsel vorgenommen, um eine bessere und einfachere Integration zu erreichen. Wir sind jedoch überzeugt, dass die Integration gegenüber neuen Features eine weitaus größere Rolle spielen sollte.
Ein einzelnes Marketingtool kann nicht alle Probleme lösen. Ein leistungsfähiger MarTech-Stack ist der Schlüssel zu einer gut funktionierenden und hocheffizienten Marketingabteilung, die ihre Kund:innen versteht und sinnvolle Erlebnisse liefert. Damit Sie Ihre gesamten Customer Journeys überblicken und Ihre Produkte in Echtzeit syndizieren können, müssen Ihre Tools und Plattformen miteinander kommunizieren. Machen Sie die Integration zur höchsten Priorität.
Schöpfen Sie den vollen Funktionsumfang aus
Bevor Sie eine MarTech-Lösung absägen, stellen Sie sicher, dass Sie das Beste daraus gemacht haben. Häufig tauschen Unternehmen eine Lösung aus für eine Funktion, die ihr bestehendes Tool bereits bietet.
Ihre aktuelle Technologie ist bereits eingerichtet. Jeder Wechsel ist mit Aufwand verbunden. Vergewissern Sie sich vor dem Umstieg, dass Sie alle enthaltenen Funktionen verstehen. Vielleicht entdecken Sie ungenutztes Potenzial, das Ihren Stack in die gewünschte Richtung lenkt.
Mit der einmaligen Implementierung ist es in der Regel nicht getan. Während sich Ihre allgemeinen Abläufe weiterentwickelt und die Anforderungen verändert haben, haben die Prozesse rund um Ihre Technologie möglicherweise stagniert. Vielleicht wurden sogar neue Funktionen eingeführt, die Sie noch nicht nutzen. Trotzdem investieren Unternehmen eher in eine neue Technologie als in eine alte. So setzt sich der Kreislauf fort, bis Sie bei der nächsten Technologie stecken bleiben.
Ihre Marketingtechnologie muss mit Ihrer Organisation wachsen. Investitionen in Technologie sind wie der Kauf eines Samens, den man pflanzt und langfristig pflegt – im Gegensatz zur Kunststoffpflanze, die man in eine Vase stellt und dann vergisst.
Wägen Sie die Investition ab, bevor Sie wechseln
Selbst wenn Sie eine neue Lösung mit scheinbar mehr Funktionen entdecken: Prüfen Sie vorab, wie viel Geld, Zeit und Energie die Umstellung kosten würde. In manchen Fällen lohnt sich der Wechsel durchaus. Wenn das Timing stimmt, zeichnen sich der Wert, die Zeitersparnis und die Investitionsrendite schon bald ab.
Bedenken Sie aber, dass die gesamte Marketingorganisation lernen muss, die neue Technologie und die damit verbundenen Prozesse auch anzuwenden.
Kurz gesagt: Achten Sie darauf, dass Sie wichtige Aspekte prüfen und mit dem tatsächlichen Bedarf abgleichen – in Abwägung gegen die Investition – bevor Sie sich für eine neue Lösung entscheiden.